
Eine Stellenausschreibung ist oft der erste Kontaktpunkt zwischen Bewerber*innen und einem Unternehmen. Sie ist damit mehr als nur ein Informationstext: Sie ist Visitenkarte, Einladung und Werbemittel zugleich. Doch in der Praxis wirken viele Jobanzeigen eher wie Barrieren. Zu komplex, zu unpersönlich, zu ausschließend. Das Ergebnis: Weniger Bewerbungen, geringere Vielfalt und verpasste Chancen.
Die gute Nachricht: Mit einer modernen, klar formulierten und inklusiven Stellenausschreibung lässt sich dieses Problem leicht beheben. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr eine Jobanzeige schreibt, die Talente wirklich anspricht und welche typischen Fehler ihr vermeiden solltet.
Der Einstieg ist der Moment der Wahrheit. Innerhalb weniger Sekunden fällt die Entscheidung: weiterlesen oder abspringen. Lange Textblöcke, endlose Aufzählungen oder ein formaler Tonfall führen dazu, dass Interessierte das Fenster schnell wieder schließen.
Studien zeigen: Männer bewerben sich bereits, wenn sie etwa 60 % der Anforderungen erfüllen. Frauen dagegen erst dann, wenn sie nahezu alle Kriterien abhaken können (Harvard Business Review, 2014). Das bedeutet: Überladene Ausschreibungen verstärken bestehende Ungleichheiten und schließen wertvolle Talente unbewusst aus.
Tipp: Formuliert den Einstieg einladend, klar und motivierend. Eure Stellenausschreibung ist keine Behördenseite, sondern die erste Einladung an zukünftige Kolleg*innen. Setzt direkt zu Beginn auf einen positiven, offenen Ton und vermittelt, warum es spannend ist, Teil eures Teams zu werden.

Sprache ist nie neutral. Jede Formulierung löst unbewusst Assoziationen aus und entscheidet mit darüber, wer sich bewirbt. Begriffe wie „durchsetzungsstark, belastbar, konkurrenzfähig“ sprechen eher eine bestimmte Zielgruppe an und können andere abschrecken.
Inklusivere Alternativen wie „teamorientiert, lösungsorientiert, verantwortungsbewusst“ laden mehr Menschen ein und spiegeln die tatsächliche Arbeitsrealität in vielen Teams oft besser wider. Auch bei Jobtiteln lohnt sich ein genauer Blick: Statt „Verkäufer/in“ sind neutrale Begriffe wie „Fachkraft Verkauf“ oder „Teamleitung“ zugänglicher und moderner.
Praktische Unterstützung bieten Tools wie der Gender Decoder, mit dem sich unbewusste Sprachmuster identifizieren lassen. Immer mehr Unternehmen nutzen solche Hilfsmittel, um Stellenausschreibungen bewusst inklusiver zu gestalten.
Merkt euch: Eine Stellenausschreibung ist auch Werbung. Und Werbung will niemanden ausschließen, sondern möglichst viele passende Menschen ansprechen.

Viele Unternehmen machen den Fehler, Stellenausschreibungen wie Wunschzettel zu formulieren. Ergebnis: Bewerber*innen haken innerlich ab und klicken weiter.
Best Practice ist es, Anforderungen klar zu priorisieren.
Laut StepStone Recruiting Insights (2023) gehören unklare oder überladene Anforderungslisten zu den häufigsten Abbruchgründen bei Bewerber*innen.
Tipp: Reduziert den Katalog auf das Wesentliche. Talente sollen das Gefühl haben: „Ich passe hier rein“, nicht „Ich werde an 20 Kriterien gemessen“.
Eine gute Stellenausschreibung beschreibt nicht nur Aufgaben, sondern vermittelt auch ein Gefühl für das Unternehmen. Bewerber*innen wollen wissen:
Transparenz ist dabei entscheidend. Gehaltsspannen, Benefits und Arbeitsmodelle gehören heute zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für Bewerber*innen. Unternehmen, die hier offen kommunizieren, signalisieren Wertschätzung und schaffen Vertrauen.
Auch der Ton macht die Musik. Eine Anzeige, die klingt wie ein Behördentext, wirkt distanziert und bürokratisch. Wer dagegen die Sprache seiner Zielgruppe übernimmt, zeigt Nähe und Authentizität.
Tipp: Stellt nicht nur Aufgaben dar, sondern erzählt eine Geschichte. Ladet Bewerber*innen ein, Teil dieser Geschichte zu werden.
Laut Indeed und Glassdoor (2022) erfolgt inzwischen über 60 % der Jobsuchen mobil. Das bedeutet: Eine Stellenausschreibung muss auch auf dem Smartphone gut lesbar und bewerbungsfreundlich sein.
Eine technisch einwandfreie, mobil-optimierte Jobanzeige signalisiert Professionalität und steigert die Conversion-Rate von Interessierten zu tatsächlichen Bewerbungen erheblich.
Die perfekte Stellenausschreibung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von bewusster Gestaltung. Sie
Kurz: Eine Stellenausschreibung ist nicht nur ein Text, sondern ein Statement über euer Unternehmen.
Wer diesen Schritt ernst nimmt, öffnet die Tür zu mehr Vielfalt, besseren Bewerbungen und langfristig erfolgreichen Teams.

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